Warum vegan?

Vegane Rezepte im Newsletter als Anregungen

Seit Jahren veröffentliche ich in meinem Newsletter regelmäßig ein veganes Rezept. Warum vegan? Weil es mir ein Anliegen ist, eine pflanzenbasierte Ernährungsweise zu fördern und ich der Überzeugung bin, dass der Konsum von tierischen Lebensmitteln oft nur unhinterfragte Gewohnheit ist und vielen Menschen einfach das Wissen und die Ideen fehlen, was sie denn kochen sollen, wenn es kein Fleisch sein soll. Nur die Beilagen? Das ist doch fad und macht nicht satt. Und sonst kommen meist Süßspeisen oder andere Gerichte auf den Tisch, die hauptsächlich aus raffinierten Kohlenhydraten bestehen. Dabei ist veganes Essen ausgesprochen köstlich und vielseitig.

Das unvorstellbare Leiden der Tiere

Aber was spricht überhaupt dafür, seinen Speiseplan um vegane Gerichte zu erweitern oder überhaupt seine Lebensweise dahingehend umzustellen?

Das Naheliegendste ist sicherlich das Leid der Tiere. Schweine, Rinder, Hühner und andere sogenannte „Nutztiere“ werden heutzutage unter unvorstellbar grausamen Bedingungen gezüchtet, gemästet und getötet. Lebewesen, die genauso fühlen wie wir, haben von der ersten bis zur letzten Minute ein qualvolles Leben.

Schweinefleisch aus artgerechter Tierhaltung wäre unerschwinglich

Am schlimmsten dran sind wohl die Schweine. Schweine stammen fast immer aus Massentierhaltung. Oder wie oft siehst du glückliche Schweine auf der Wiese herumlaufen? Im Vergleich dazu, wie viel Schweinefleisch gegessen wird? Es ist gar nicht möglich, diese intelligenten, reinlichen, bewegungsfreudigen und neugierigen Tiere wirtschaftlich zu nutzen, wenn sie artgerecht gehalten werden. Das Fleisch wäre schier unerschwinglich.

Im traurigen Normalfall werden Schweine auf engstem Raum eingepfercht, wo sie über ihren eigenen Exkrementen liegen, und sehen ihr ganzes Leben lang kein Sonnenlicht. Eine der vielen Quälereien, denen sie ausgesetzt sind, ist, dass die männlichen Ferkel wenige Tage nach der Geburt ohne Betäubung kastriert werden, um den Ebergeruch des Fleisches zu verhindern. Einen Tierarzt zu holen, der sie dabei wenigstens betäubt, wäre schon zu teuer.

Die Liste der Grausamkeiten, die Schweinen und anderen sogenannten „Nutztieren“ in der Massentierhaltung angetan wird, ist lang. Ich will sie hier gar nicht weiter ausführen. Verfolge die Links auf dieser Seite, um dich näher zu informieren.

Fisch statt Fleisch – ist das besser?

Häufig wird empfohlen, mehr Fisch statt Fleisch zu essen. Vom gesundheitlichen Standpunkt aus ist dem grundsätzlich etwas abzugewinnen. Denn als Faustregel kann man sagen, dass Fleisch umso gesünder ist, je unähnlicher es dem Menschen ist. So gesehen ist also Geflügel besser als Schwein oder Rind und Fisch besser als Fleisch. Allerdings sind vor allem Raubfische wie Thunfisch stark mit Schwermetallen (Quecksilber) belastet, das für chronische Krankheiten (mit)verantwortlich ist.

Das größte Problem des Fischkonsums besteht darin, dass die Meere bereits stark überfischt sind. Das wiederum stört das Ökosystem Meer und droht dieses zum Kippen zu bringen. Die Grundschleppnetze, die in der Fischerei häufig zum Einsatz kommen, richten große Umweltschäden an und setzen mehr Kohlendioxid frei als die Luftfahrt.

Manche Fischarten sind mehr bedroht als andere. Der WWF hat dazu einen Fischratgeber herausgegeben. Um das Töten anderer fühlender Lebewesen kommt man aber auch beim Konsum von wenig bedrohten Fischarten genauso wenig herum wie bei dem vom Landtieren.

Wie ist das mit Milch und Eiern?

Für Milch und Eier müssen keine Tiere getötet werden, meinen viele. Theoretisch. Praktisch sieht es aber anders aus. Nur die Hälfte der Tiere sind für die Milch- und Eierproduktion brauchbar, nämlich die weiblichen.

Hähne legen keine Eier und werden daher schon bald nach dem Schlüpfen vergast. Denn für Legehennen werden andere Rassen verwendet als für Hühnerfleisch.

Stiere geben keine Milch, werden daher in der Milchwirtschaft nicht gebraucht. Da es in Österreich keinen so hohen Bedarf an Kalbfleisch gibt, werden sie in tagelangen Transporten quer durch Europa gefahren, auf engstem Raum und oft ohne Essen und Trinken. Einige überleben nicht einmal den grausamen Transport.

Milchkühe werden auf maximale Milchleistung gezüchtet und landen auf dem Schlachthof, wenn sie nicht mehr rentabel sind. Sie haben dadurch ein wesentlich kürzeres Leben als eine Kuh in ihrem natürlichen Lebensraum. Die Milch- und Eierproduktion ist also aufs Engste mit der Fleischproduktion verknüpft.

Ist Biohaltung besser?

Nur ca. 3 % des österreichischen Schweinefleisches stammt aus Bioproduktion. Bei Rindern beträgt der Bioanteil in Österreich immerhin 22 %, bei Hühnern 20 %.

Wenn Tierprodukte als „Bio“, „Freiland“ oder „Tierwohl“ deklariert werden, sind die Lebensbedingungen der Tiere etwas besser. Das viel beworbene AMA Gütesiegel sagt übrigens überhaupt nichts über das Wohlergehen der Tiere aus, sondern bloß, dass die Wertschöpfung überwiegend in Österreich liegt. Es gibt allerdings auch ein AMA Bio Gütesiegel.

Tiere aus Bio-Landwirtschaft werden biologisch gefüttert, haben etwas mehr Platz, teilweise Auslauf. Manche ganz schlimmen Praktiken sind verboten.  Von artgerechter Tierhaltung sind wir aber immer noch weit entfernt.

Wenn Tiere unter artgerechten Bedingungen gehalten würden, wären Fleisch, Milchprodukte und Eier nicht nur um ein Vielfaches teurer, es wäre auch gar nicht möglich, die heutzutage konsumierten Mengen herzustellen. Wenn wir Tierleid verringern wollen, kommen wir also um eine drastische Reduktion tierischer Produkte nicht herum.

Menschliches Leiden durch Tierproduktion

Es geht aber nicht nur um tierisches Leid. An der massenhaften Tierproduktion hängt auch viel menschliches Leid. Damit meine ich nicht nur die Ausbeutung jener Arbeiter, die in der Fleischproduktion tätig sind – diese gibt es in Bereichen der Landwirtschaft, wo pflanzliche Lebensmittel hergestellt werden, auch.

In der Tierproduktion kommt allerdings noch die Verrohung dieser Arbeiter dazu, da jeder Mensch von Natur aus Mitgefühl mit leidenden Lebewesen hat, das er unterdrücken muss, um diese Arbeit machen zu können. Wenn jeder, der Fleisch essen will, die Schweine, Rinder und Hühner selbst schlachten müsste, gäbe es wesentlich mehr Vegetarier. So aber finden diese Grausamkeiten hinter verschlossenen Türen statt. Und die wenigsten Menschen, die ihr Schnitzel verzehren, machen sich darüber Gedanken.

Verschwendete Nahrung über den Umweg Tier

Noch viel gravierender wiegt aber die Tatsache, dass über den Umweg Tier viel weniger Menschen mit den notwendigen Nährstoffen versorgt werden können als wenn jene Lebensmittel, die an Tiere verfüttert werden, um Fleisch, Milch und Eier zu produzieren, direkt von Menschen gegessen würden.

Ca. ¾ der weltweiten landwirtschaftlichen Nutzfläche wird für den Anbau von Futtermitteln für Nutztiere verwendet. Für die Produktion von einem Kilo tierischem Eiweiß werden aber ca. 6 – 10 Kilo pflanzliches Eiweiß benötigt. Eine irrsinnige Verschwendung von Ressourcen also, die auf diesem Planeten endlich sind. Und ein wesentlicher Grund dafür, dass Millionen von Menschen Hunger leiden. Würden sich alle Menschen vegan ernähren, könnten hingegen ohne weiteres 12 Milliarden Menschen mit der gleichen Anbaufläche gesättigt werden. Oder anders ausgedrückt: Die reichen Fleischesser rauben den armen Menschen das Essen.

Natürlich spielen beim Welthunger auch noch andere Faktoren wie Wohlstandsverteilung und Kriege eine Rolle, aber dass in armen Ländern in großem Stil Futter für die Nutztiere der Reichen angebaut und exportiert wird anstatt Lebensmittel für die eigene Bevölkerung, ist ein wesentlicher Punkt.

Tierprodukte heizen den Klimawandel an

Die hohe Nachfrage nach Futtermittel und Rindfleisch führt außerdem dazu, dass in rasantem Tempo der Regenwald gerodet wird, die grüne Lunge unseres Planeten, um Weideflächen für Rinder oder Anbauflächen für Mais und Soja als Tierfutter zu schaffen. Bio-Soja für den menschlichen Verzehr stammt übrigens nicht aus dem Regenwald, sondern meist aus heimischer Produktion, macht aber nur einen minimalen Bruchteil der gesamten Sojaproduktion aus.

Unter anderem durch die Vernichtung der Regenwälder ist die Produktion von Fleisch und Milchprodukten einer der größten CO2-Treiber, noch vor dem Verkehr! Dazu kommen die noch viel klimaschädlicheren Methangase aus den Rindermägen.

Und nicht zuletzt belastet die massenhaft anfallende Schweinegülle das Grundwasser.

Aber ist vegan nicht einseitig und ungesund?

Nun kommt oft der Einwand, der Mensch sei eben ein Allesfresser und vegane Ernährung sei einseitig, extrem und ungesund. Nun, vegan ist nicht gleich vegan. Man kann sich sowohl mit als auch ohne Fleisch und andere Tierprodukte vielseitig und gesund ernähren oder eben einseitig und ungesund.

Die meisten Menschen, die den heute üblichen massenfähigen Industriefraß essen, ernähren sich sehr einseitig, nämlich neben den Tierqualprodukten hauptsächlich mit denaturierten Weizenmehlprodukten wie Nudeln, Pizza, Semmeln und Kuchen sowie Süßwaren und mit minderwertigem Industriefett Herausgebackenem und Frittiertem, das gesundheitsschädliche Transfettsäuren enthält. Dazu kommt viel zu viel Salz und jede Menge chemische Zusatzstoffe in Fertiggerichten. Das ist extrem! Nämlich extrem ungesund und wesentliche Ursache für beinahe alle chronischen Zivilisationskrankheiten.

Und ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Bluthockdruck, Herzkrankheiten und Adipositas sind auch die wichtigsten Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf. Es gibt bereits Studien, die ergaben, dass Vegetarier ein geringeres Risiko haben, schwer an Covid-19 zu erkranken. Veganer wurden leider noch nicht untersucht. Wahrscheinlich ist die Gruppe zu klein.

Vollwertig, frisch und vielfältig ist wesentlich

Natürlich ist eine vegane Ernährungsweise noch nicht zwangsläufig gesund. Vor allem dann nicht, wenn sie auf raffinierten Kohlenhydraten aufbaut. Wie auch bei jeder anderen Ernährungsform ist eine Ausgewogenheit der Lebensmittel wichtig. Und deren Frische und Naturbelassenheit!

Eine gesunde, vollwertige vegane Ernährung setzt sich aus viel frischem Gemüse und Obst, möglichst regional und saisonal, der ganzen Palette an vollwertigem Getreide und Pseudogetreide, Hülsenfrüchten inklusive Soja, kaltgepressten Ölen, Nüssen, Samen, Sprossen und Keimen, fermentierten Produkten und vielfältigen Gewürzen zusammen. Das ist viel abwechslungsreicher und vor allem viel nährstoffhaltiger als sich die meisten Menschen ernähren, die Tierprodukte zu sich nehmen. Allein schon deshalb, weil Fleisch, Eier und Käse sehr sättigend sind und dann automatisch zu wenig wertvolle Pflanzen gegessen werden, vor allem zu wenig Gemüse. Und damit zu wenig Mineralstoffe, Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe, deren hoher gesundheitlicher Wert immer mehr erforscht wird.

Was in pflanzlichen Lebensmitteln fehlt

Der einzige Mikronährstoff, der in veganer und auch in vegetarischer Nahrung zu wenig enthalten ist, ist das Vitamin B12. Das sollte supplementiert werden. Allerdings leiden auch viele Fleischesser an einem Vitamin-B12-Mangel, ohne es zu wissen. Denn vor allem in höherem Alter wird es oft schlecht aufgenommen.

Vitamin D3, idealerweise kombiniert mit Vitamin K2 und Magnesium, wird auch von den meisten Menschen zusätzlich benötigt. Das hat allerdings weniger mit der Ernährung zu tun als mit einem Leben, das sich vorwiegend in geschlossenen Räumen abspielt. Denn Vitamin D3 lässt sich über die Nahrung allein, egal mit welcher, nicht abdecken. Es ist eigentlich ein Hormon, dass durch Sonnenlicht unter der Haut gebildet wird. In unseren Breiten ist im Winterhalbjahr die Sonneneinstrahlung zu schwach ist, um ausreichend Vitamin D3 aufzunehmen. Im Winter setzen wir uns auch eher selten kurzärmelig der Sonne aus. Aber auch im Sommer kann ein Vitamin-D3-Mangel entstehen, wenn wir zu wenig Zeit im Freien verbringen oder uns immer mit Sonnencreme einschmieren. Deshalb müssten es die meisten Menschen supplementieren, um keinen Mangel zu haben. Eine flächendeckende Supplementierung passiert aber leider nur bei Kindern im ersten Lebensjahr.

Alle anderen wichtigen Nährstoffe sind in pflanzlicher Kost in ausreichendem Ausmaß vorhanden, wenn die Lebensmittel intelligent kombiniert und zubereitet werden. Zudem ist gesundes, veganes Essen farbenfroh, schmackhaft und abwechslungsreich und belastet die Verdauung viel weniger. Nur bei der Umstellung kann es manchmal Probleme geben. Außerdem fühlt sich das Sättigungsgefühl anders an, wenn der Darm nicht viele Stunden lang mit schwer verdaulicher Nahrung wie Fleisch beschäftigt ist. Man fühlt sich weniger schwer, müde und träge.

Da muss ich aber auf vieles verzichten!?

Wenn deine Nahrung hauptsächlich aus Fleisch, Butter, Käse und Eiern besteht und du kaum ein Gericht kennst, in dem keine Tierprodukte vorkommen, dann fragst du dich vielleicht, was du denn dann noch essen kannst. Natürlich reicht es nicht aus, nur die tierischen Lebensmittel wegzulassen oder stattdessen Fleischersatzprodukte zu verwenden. Wenn du deine Ernährung auf vegan umstellst, wirst du stattdessen viele neue Lebensmittel und Gewürze in deinen Speiseplan einbauen, die du bisher kaum gegessen, vielleicht nicht einmal gekannt hast, und damit die ganze Vielfalt an Geschmacksrichtungen kennenlernen, die dir bisher verborgen geblieben ist. Die Umstellung auf eine vegane Ernährung hat also nichts mit Verzicht zu tun, sondern ist vielmehr eine kulinarische Entdeckungsreise.

Das vegane Angebot in der Gastronomie ist bescheiden

Wenn man die Möglichkeit hast, selbst zu kochen, ist es nicht schwierig, sich vegan zu ernähren, sobald man sich ein paar Grundkenntnisse angeeignet hat. Wenn man Gemüse frisch zubereitet, ist das Waschen, Schälen und Kleinschneiden allerdings schon mit größerem zeitlichen Aufwand verbunden als ein Fertiggericht in die Mikrowelle zu schieben,  ein Schnitzel abzubraten oder eine Eierspeis zu machen.

Schwieriger wird es, wenn du ganztägig berufstätig oder viel unterwegs bist. Denn obwohl seit einigen Jahren immer mehr vegane Lokale aus dem Boden schießen, zumindest in den Städten, ist das Angebot an vollwertigen veganen Gerichten in Gasthäusern, Restaurants und Kantinen immer noch sehr gering. In besseren Häusern gibt es meist ein bis zwei vegane Gerichte auf der Speisekarte. Wenn man dort täglich essen geht, wird das sehr schnell eintönig. Außerdem enthalten vegane Gerichte oft raffinierte Kohlenhydrate wie geschälten Reis oder Nudeln aus Auszugsmehl, sind also selten vollwertig. 

Veganer Mittagstisch in Laßnitzhöhe

Wenn du in Laßnitzhöhe wohnst oder arbeitest, nicht genug Zeit zum Kochen hast und dich trotzdem gerne gesund, vegan und geschmackvoll ernähren möchtest, koche ich gerne für dich mit. Ruf mich einfach an, wenn du interessiert bist: +43/3133/2600

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